Ganz klar, Sonnencreme auf der Haut ist unerlässlich beim Sonnenbaden, egal ob im Urlaub oder zu Hause. Zu viel Sonne für ungeschützte Haut bedeutet Sonnenbrand, erhöhtes Hautkrebsrisiko und ein vorschnelles Altern der Haut. Doch was ist eigentlich in konventionellen Sonnencremes enthalten? Wie gesund ist es, sich mit einer Sonnencreme mit hohem UV-Schutz einzucremen, um dann stundenlang ein Sonnenbad zu nehmen? Was kann ich tun, um meine Sonnenbräune auf hautfreundliche Art zu erlangen?
Gesund ist in jedem Fall eine Kombination aus achtsamem Sonnenbaden (Sonnenhut, Schatten, leichte Kleidung, keine pralle Mittagssonne) und einer Sonnencreme mit bestimmten Pflanzenölen und einem natürlichen Mineralfilter. So kommt man nicht in die Entscheidungsnot zwischen Schutz vor schädlicher UV-Strahlung aus Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor und den potenziellen Risiken der enthaltenen Substanzen für die Gesundheit und Umwelt.
Dieser Blogartikel zeigt auf, welche chemischen Substanzen als Lichtschutz in industriellen Sonnencremes verwendet werden, welchen Schaden sie in Körper und Umwelt anrichten können, was der Unterschied zwischen physikalischem und chemischem Sonnenschutz ist, wie der Lichtschutzfaktor den Sonnenschutz beeinflusst und welche Pflanzenöle und -extrakte mit natürlichem Lichtschutzfaktor (LSF) und mit antioxidativem Schutz in der natürlichen Apotheke eine ideale Alternative bilden.
Nie mehr Sonnenbrand: Antioxidantien und natürliche Pflanzenöle mit LSF
Pflanzen müssen sich ganz ohne Sonnenhut und Flucht in den Schatten vor der intensiven UV-Strahlung schützen, weshalb sie Stoffe bilden, die natürliche Filter bilden und einen hohen antioxidativen Schutz vor freien Radikalen bieten. Es gibt daher enorme Bandbreite natürlicher Pflanzenöle und sekundärer Pflanzenstoffe, die effektiv als UV-Blocker und als effektive Antioxidantien in den Hautzellen einsetzbar sind. Einen natürlichen Lichtschutzfaktor enthalten unter anderem Reisöl, Jojobaöl, Karottensamenöl und Arganöl. Zudem fördern bestimmte Pflanzenextrakte sowie die Antioxidantien Vitamin C und E die antioxidative Kapazität der Hautzellen und damit dem Schutz vor freien Radikalen.
Physikalischer vs. chemischer UV-Schutz
Sonnencremes mit chemischem UV-Schutz enthalten Komponenten wie Avobenzon, Oxybenzon, Octinoxat, Octocrylen und andere. Sie absorbieren die UV-B-Strahlen und wandeln sie in Hitze um, die von der Haut abgestrahlt wird. Physikalischer Sonnenschutz enthält organische Mineralstoffverbindungen wie Zinkoxid und Titandioxid. Sie bilden im wahrsten Sinne eine physikalische Barriere, sind also richtige Sonnenblocker. Die UV-Strahlung reflektiert an der Hautoberfläche und zerstreut die Strahlung weg von der Haut. Ein chemischer Sonnenschutz muss vor optimalen Schutz 15 bis 20 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden, während mineralischer Sonnenschutz direkt wirksam ist.
Sonnencremes mit chemischem UV-Schutz
Die genannten Chemikalien, die in Sonnencremes eingesetzt werden, insbesondere Oxybenzon, können laut Studienergebnissen in hohen Mengen das endokrine System stören und damit das hormonelle Gleichgewicht beeinträchtigen. Zudem werden die Substanzen mit Hautreizungen, allergischen Reaktionen und Hautkrebsrisiko in Zusammenhang gebracht. Oxybenzon ist in Europa zwar inzwischen verboten, jedoch ist auch der Ersatzstoff Octocrylen nicht viel besser. Behörden in anderen Ländern deklarieren die Stoffe jedoch noch immer als unbedenklich, was in Anbetracht der Forschungsergebnisse fragwürdig ist.
14.000 Tonnen Sonnencreme pro Jahr im Meer
Zudem können die chemischen Stoffe in Wasser nicht abgebaut werden und stellen eine Belastung für die Meere, Korallenriffe und Meeresbewohner dar. Über die Nahrungskette gelangen die Stoffe also auch wieder in unseren Körper.
Der Chemiker Yousong Ding von der University of Florida hat laut einem Artikel im Jahr 2019 statistisch aufbereitet, wie viele Tonnen Sonnencreme pro Jahr ins Meer kommen: Rund 14.000 Tonnen. Die enthaltenen synthetischen Stoffe gefährden zehn Prozent der Korallenriffe auf dem gesamten Planeten. 10.000 Menschen im Wasser hinterlassen jedes Mal vier Kilo giftiger Sonnenschutzsubstanzen.
Physikalischer UV-Schutz: Sonnencremes auf Mineralbasis
Sonnencremes mit einem mineralischen Hautschutz enthalten Zink- oder Titandioxid als natürliche Sonnenfilter und stellen unter ein paar Voraussetzungen die bessere Alternative dar. Hautirritationen durch mineralische Sonnencremes sind unwahrscheinlicher und zudem sind idealerweise weniger bis keine endokrinen Disruptoren enthalten. Jedoch ist auch bei dieser Klasse von Sonnencremes Vorsicht geboten. Erstens wird maximal ein Lichtschutzfaktor von 25 LSF erreicht. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn was genau der Lichtschutzfaktor anzeigt, erklären wir weiter unten. Zweitens hinterlassen mineralische Sonnencremes meist einen Weißschleier durch die enthaltenen Mineralien auf der Haut. Für viele ist das unangenehm oder unansehnlich, weshalb hier oft Nanopartikel (< 100 Nanometer) beigemischt werden. Diese können möglicherweise die Hautbarriere durchdringen und unerwünschte Reaktionen hervorrufen. Inzwischen müssen Nanopartikel deklariert werden, hier gilt es also, auf das Etikett zu achten, wo die Bezeichnung “Nano” aufgeführt sein muss. Bei BDIH-zertifizierten Kosmetikprodukten ist die Verwendung von Nanopartikeln verboten.
Generell gelten die Inhaltsstoffe physikalischer Sonnencremes als unbedenklich für Mensch und Natur, sofern keine Nanopartikel enthalten sind. Sie liefern zudem direkt nach dem Auftragen maximalen Sonnenschutz.
Fakten über den Lichtschutzfaktor (LSF)
Kurz zum Verständnis: Der LSF ist ein Maß dafür, um welchen Faktor eine Sonnencreme die Eigenschutzzeit der Haut erhöht, bis Sonnenbrand auf der Haut entsteht. Beispielsweise entsteht auf ungeschützter Haut nach 20 Minuten Sonnenbrand, während eine Sonnencreme mit LSF 30 theoretisch eine 30-fach verlängerte Aufenthaltsdauer in der Sonne anzeigen würde, also 10 Stunden. Wichtig zum Verständnis ist: LSF und Schutz verlaufen nicht linear und folgende Punkte gibt es zu beachten.
Prozentualer Sonnenschutz:
Der LSF gibt nicht die Prozentzahl der abgehaltenen UV-B-Strahlen an, sondern lediglich die relative Steigerung des Sonnenschutzes im Vergleich zu ungeschützter Haut. LSF 30 schützt vor etwa 97% der UV-B-Strahlen und eine Creme mit LSF 50 “nur” vor 98% UV-B-Strahlung. Ein LSF 50 schützt also nur 1% mehr. Beispielsweise gibt es eine ganze Reihe Pflanzenöle wie Kokosöl, Reisöl, Jojobaöl, Karottensamenöl und Arganöl, die einen natürlichen Lichtschutzfaktor von 2 bis 4 beinhalten. So liefert beispielsweise Reisöl immerhin einen Sonnenschutz von 50-75%.
Auftragen auf die Haut:
Der wahre Sonnenschutz ist zudem abhängig davon, wie viel Sonnencreme aufgetragen wird, wie diese auf der Haut verteilt wird oder welche Aktivitäten sie möglicherweise schneller wieder entfernen (Baden, Schwitzen). Zudem ist der Lichtschutzfaktor abhängig vom Hauttyp und der individuellen Photosensitivität (Lichtempfindlichkeit).
Die besten pflanzlichen Öle mit Lichtschutzfaktor
Es gibt eine ganze Reihe an bewährten Pflanzenölen mit natürlichem Lichtschutzfaktor (LSF). Dieser natürliche Sonnenschutz liefert meist einen Lichtschutz von Faktor 2 – 4, was immerhin einem Schutz von 50 – 75% entspricht.
- Karottensamenöl: LSF 20
- Kokosöl: LSF 4-6
- Reisöl: feuchtigkeitsspendend, LSF 4-6
- Jojobaöl: reich an Vitamin E, feuchtigkeitsspendend, LSF 4
- Arganöl: reich an Vitamin E
Naturkosmetik mit einer Mischung aus Reisöl, Jojobaöl und Arganöl liefern eine hervorragende Basis für den Sonnenschutz und in Kombination mit starken Antioxidantien können natürliche Hautcremes einen Sonnenschutz mit LSF 20 liefern.
Antioxidativer Schutz
Die Aufnahme von Antioxidantien durch die Nahrung sowie in Form von Cremes liefert nicht nur Schutz vor UV-Strahlung, sondern jeglicher Art von oxidativem Stress und damit vot freien Radikalen. Ein Übergewicht oxidativer Reaktionen im Körper bedeutet Stress und dieses Übergewicht entsteht unter anderem durch zu hohe oder lange Exposition in der Sonne, jedoch auch durch emotionalen Stress, Drucksituationen, Erkrankungen, Alkoholkonsum, usw.). Eine Zufuhr an Antioxidantien begünstigt eine Erhöhung der antioxidativen Kapazität und damit eine Unterstützung für den Organismus zur Ausbalancierung von oxidativem Stress.
Eine hervorragende Präventionsmaßnahme ist der Verzehr von Antioxidantien mit der Nahrung, wie Himbeeren, Blaubeeren, Granatapfel, aber auch in Brokkoli und Artischocken.
Pflanzenstoffe, Vitamin C und Vitamin E
Nicht fehlen in natürlicher Hautpflege mit natürlichem Sonnenschutz dürfen Vitamin C und E. Beide sind gleichermaßen dafür bekannt, die Haut vor oxidativem Stress zu schützen. Vitamin C ist zudem ein Kofaktor der Kollagensynthese für Haut, Bindegewebe und Gelenke. Damit ist es unerlässlich für einen strahlenden Teint. Vitamin C regeneriert zudem verbrauchtes Vitamin E, das die DNA, Proteine und Lipide vor oxidativen Schäden schützt. Das fettlösliche Vitamin gilt nicht umsonst als das wichtigste Vitamin für die Zellregeneration und damit auch den Slow-Aging-Prozess. Beide bedingen sich also gegenseitig und sind in ihrer Wirkdauer abhängig vom generellen antioxidativen Status des Körpers. Wird dieser gut mit pflanzlichen Antioxidantien gefüttert und gepflegt, beispielsweise mit Beta-Carotin aus Karotten oder Lycopin aus Tomaten haben Vitamin C und Vitamin E ebenfalls eine längere Lebensdauer.
Zusammenfassend
Idealerweise wird auf Sonnenbaden zur Mittagszeit im Sommer verzichtet und der Körper mit Hut und leichter Kleidung geschützt. Wir greifen zudem zu natürlichen Cremes anstelle von Sonnencreme mit chemischen Komponenten oder unnötig hohem Lichtschutzfaktor wie LSF50, der übrigens auch die Vitamin-D-Synthese in der Haut verhindert. Natürliche Hautpflege, die Reisöl, Arganöl, Jojobaöl und Antioxidantien wie Vitamin E und Vitamin C sowie antioxidativ wirksame Pflanzenextrakte enthalten, liefern oft einen ganz natürlichen Hautschutz von LSF 20. Schönen Sommer an alle!