Die meisten kennen bereits die wohltuenden Eigenschaften von grünem Tee. Entweder als Nahrungsergänzungsmittel oder als klassisches, heißes oder kaltes Getränk, dessen Geschichte sich über Tausende von Jahren über mehrere Kulturen erstreckt. Aber was weißt Du wirklich über den Rest der Grüntee-Familie? Vor allem über seine berühmten Verwandten Matcha und Sencha?
Um den Unterschied zu erkennen, müssen wir zuerst die Gemeinsamkeiten unter die Lupe nehmen.
Matcha und Sencha stammen beide von der gleichen Pflanze namens “Camellia Sinensis” ab und sind beide grüne Tees. Und sie haben noch etwas gemeinsam, denn beide sind nicht-fermentierte Tees. Wie wir bereits wissen, wurde grüner Tee in China „geboren“, aber seine Sorten – Matcha und Sencha – entstanden in Japan und entwickelten sich zu traditionellen Getränken.
Schon seit der Antike war die Verwendung von zeremoniellem Tee ein großer Teil der japanischen Kultur und beide Teesorten spielen eine große Rolle in der japanischen Tradition. Da die Fermentation oft den Nährwert des Tees verringert, haben nicht fermentierte Tees wie Sencha und Matcha einen sehr hohen Nährwert.
Was ist Sencha?
Der Name Sencha kommt von dem japanischen Wort “Senta”, was “gerösteter Tee” bedeutet.
Sencha-Tee wird in der Sonne angebaut, was zu vielen seiner ernährungsphysiologischen Eigenschaften beiträgt. Er ist reich an Polyphenolen, einschließlich Catechinen, die helfen könnten, Herzkrankheiten vorzubeugen und als Antioxidantien wirken. Sencha hat nicht nur einen besonderen Nährstoffgehalt, den Matcha nicht hat, sondern er wird auch anders zubereitet.
Sencha wird hergestellt, indem man ganze Teeblätter im Wasser ziehen lässt und diese dann vor dem Trinken entfernt. Er ist auch dafür bekannt, einen erfrischenden, leicht scharfen Nachgeschmack zu haben.
Sencha-Tee ist der am häufigsten konsumierte grüne Tee in Japan. Er ist so beliebt dass Du ihn in den meisten Restaurants des Landes finden wirst. Dieser Tee wird nur aus den jüngsten Blättern der Teepflanze gewonnen.
Die Blätter des Sencha-Tees werden gepflückt und anschließend gedämpft, um Oxidation zu verhindern. Nachdem die Blätter gedämpft sind, werden sie von Hand in verschiedene Formen gerollt.
Sencha-Tee wird für seine geschmackliche Ausgewogenheit von Säure und Süße gelobt und zeichnet sich durch einen leicht würzigen Geschmack mit einer milden Note aus. Er hat ein süßes, grasiges Aroma und Nuancen von Kiefer oder Melone. Die hochwertigsten Tees bieten ein komplexeres Geschmacksprofil, das einen kontrastreichen und dennoch ausgewogenen Geschmack hat.
Zwei Haupttypen von Sencha-Grüntees gibt es, die anhand der Dämpfungsmethoden klassifiziert werden: Asamushi und Fukamushi.
- Asamushi-Tee gilt als die traditionelle Sorte und wird durch Dämpfen (30 bis 60 Sekunden) hergestellt. Er hat bei der Zubereitung eine hellgelbe Farbe und einen kräftigen, süßen Geschmack.
- Fukmushi-Tee ist eine relativ neue Sorte und seine Blätter werden länger gedämpft. Dadurch entsteht ein Sencha-Tee, der im Vergleich zu traditionellen Asamushis dunkler und trüber ist. Fukamushi-Sencha präsentiert sich auch mit einem stärkeren Geschmack, der tendenziell erdiger ist.
Einige Sorten von Sencha-Tee, die wichtig zu erwähnen sind:
- Shincha – auch bekannt als Ichiban-cha oder Neuer Tee, ist ein Sencha-Tee, der im Frühjahr geerntet wird. Er neigt dazu, einen süßeren, milderen und manchmal reicheren, mit Umami (angenehmer Geschmack) gefüllte Nuance als andere Sencha-Sorten zu haben. Er hat eine helle, gold-grüne Farbe, was bedeutet, dass diese Teesorte einen zarten Geschmack und ein feines Aroma hat.
In den Teeregionen Japans herrscht zwar ein milder Winter, aber die Teepflanzen stellen während der Winterzeit ihr Wachstum ein. Im April, wenn die ersten zartgrünen Blätter zu blühen beginnen, werden sie geerntet, um eine “synthetischere” Sorte herzustellen.
- Sencha-Pulvertee– Sie sollten ihn nicht mit Matcha-Tee verwechseln.
Obwohl die zu Pulver verarbeiteten Sorten von Matcha und Sencha ähnlich erscheinen mögen, liegt der Hauptunterschied in ihrer Farbe und dem Geschmack. Matcha-Pulver behält seine leuchtend grüne Farbe und ist ein süßerer Tee als Sencha, der einen bittereren Geschmack und eine dunkelgrüne oder braune Färbung hat. Wie loser Sencha hat das Pulver einen adstringierenden und etwas grasigen Geschmack. Es eignet sich perfekt zum Kochen und Backen von Kuchen, Keksen, Lattes und mehr!
Schlussfolgerungen zu Sencha-Tee:
- ist leicht zuzubereiten.
- hat sowohl einen erfrischend milden (Shincha) und einen eher bitteren Geschmack (Sencha-Pulver).
- hat einen hohen Nährwert.
- er hat antioxidative Eigenschaften (aber weniger als Matcha).
Was ist Matcha?
Das Wort Matcha bedeutet “pulverisierter Tee”.
Matcha-Tee erfreut sich in den letzten Jahren weltweit zunehmender Beliebtheit und wird häufig als stimmungsaufhellendes Lebensmittel bezeichnet. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass drei im Matcha-Tee enthaltene Inhaltsstoffe, L-Theanin, Epigallocatechingallat (EGCG) und Koffein, die Stimmung und die kognitive Leistung beeinflussen können.
Im Gegensatz zu Sencha-Tee wird Matcha im Schatten angebaut und ist daher auch ernährungsphysiologisch anders als Sencha. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, Energie zu spenden und gleichzeitig zu beruhigen. Dies ist auf das Koffein und L-Theanin zurückzuführen.
Offensichtlich gibt das Koffein viel Energie, während L-Theanin eine Aminosäure ist, die eine beruhigende Wirkung hat, ohne eine Schläfrigkeit zu verursachen. Das Endergebnis: Matcha macht wach, ohne Dich nervös zu machen – eine perfekte Kombination.
Wie wird Matcha zubereitet?
Bei Matcha werden die Teeblätter zermahlen und mit Wasser vermischt. Auf diese Weise konsumierst Du tatsächlich das gesamte Teeblatt.
Japanische Teezeremonie für zu Hause
Grüner Tee, in jeder seiner Formen, ist eine der besten Teesorten (wenn nicht sogar die beste), die wir für uns zubereiten können. Auch der Matcha-Grüntee bietet zahlreiche Vorteile. Wie einige Studien zeigen, hat er eine Wirkung auf freie Radikale im Körper, was bedeutet, dass er unser allgemeines Wohlbefinden verbessern kann.
Er könnte die psychophysische Energie erhöhen, Dir helfen, ein stabiles Körpergewicht und das pH-Gleichgewicht zu erhalten und den Organismus entgiften. Und das Beste – er ist eine Alternative zum Kaffee, ohne das unangenehme Gefühl der Nervosität.
Was ist der Unterschied zwischen “normalem” Grüntee und Matcha-Tee?
Matcha ist eine ursprünglich aus Japan stammende Grüntee-Sorte, die bei uns in Form von gemahlenem Pulver aus grünen Teeblättern erhältlich ist. Matcha-Pulver gilt als einer der gesündesten Grüntees, die es auf dem Markt gibt. Es liefert Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und Aminosäuren. Diese nimmt unser Körper auf, wenn das ganze Teeblatt konsumiert wird, anstatt die Blätter einfach nur aufzugießen und zum Trinken zu entfernen.
Es gibt zwei grundlegende Arten von Matcha-Tee:
- Usucha – hergestellt aus den Blättern einer Pflanze, die jünger als 30 Jahre ist.
- Koicha – hergestellt aus den Blättern einer Pflanze, die älter als 30 Jahre ist. Koicha wird in der Teezeremonie mit weniger Wasser hergestellt und hat einen süßeren Geschmack. Koicha ist wertvoller und teurer als Usuche.
Bei der Zubereitung gibt es nur eine Regel und die lautet, kein kochendes Wasser zu verwenden. Normalerweise werden für die Zubereitung zwei Gegenstände benötigt: eine Matcha-Schale und ein Bambusbesen.
- Koche das Wasser auf 60° C – 80° C (es ist wichtig, dass das Wasser heiß, aber nicht kochend ist).
- Gebe 1 – 2 Gramm Pulver in eine Matcha-Schale.
- Rühre den Tee um, bis sich ein fester Schaum bildet. Denke daran, dass ein festerer Schaum das Endergebnis verstärkt und den Gesamtgeschmack verstärkt. Wenn Du keinen Bambusbesen hast, kannst Du immer einen klassischen Schneebesen verwenden.
Schlussfolgerungen zu Matcha-Tee:
- Er hat einen süßeren Geschmack (Koicha).
- Er hat antioxidative Eigenschaften.
- Matcha hilft uns, konzentriert und energiegeladen zu bleiben, ohne eine Nervosität.
- Er hat eine beruhigende Wirkung ohne Schläfrigkeit zu verursachen.
- Er kann als Immunitäts-Booster wirken.
Sencha oder Matcha – wer gewinnt?
Wenn Du den Unterschied zwischen Sencha und Matcha nicht kanntest oder gar nicht wusstest, dass es beide gibt, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, beide auszuprobieren! Aber bevor Du die Qual der Wahl hast, welchen Du zuerst probieren solltest, hier ein paar Fakten zum Vergleich dieser beiden wunderbaren Getränke.
- Antioxidative Eigenschaften: Matcha-Tee enthält mehr Antioxidantien als Sencha.
- Koffeingehalt: Matcha ist hier der Gewinner. Aufgrund seiner Anbaumethoden behält Matcha mehr von seinem Koffeingehalt, da er unter schattigen Bedingungen wächst. Wenn Du also Deinen Koffeinkonsum reduzieren willst, wäre Sencha die bessere Wahl.
- Nährwerte: Beide Arten von grünem Tee bieten einige gesundheitliche Vorteile, aber der Nährwert variiert zwischen den Tees. Sencha-Tee enthält im Vergleich zu Matcha eine größere Menge an Vitamin C und Vitamin E. Allerdings liefert Matcha-Tee mehr Vitamin B6 und Beta-Carotin.
Eines ist sicher: Grüner Tee bleibt eines der beliebtesten Getränke der Welt. Und falls Du es noch nicht getan hast, empfehlen wir Dir, grünen Tee in jeder seiner Formen zu probieren. Aber denke daran: Wenn Du ein leichtes und erfrischendes Getränk suchst, greife zu Sencha. Er eignet sich übrigens auch perfekt für eine Tasse Eistee.
Und wenn Du etwas Energie brauchst, dann ist Matcha eine großartige Option. Sowohl Sencha als auch Matcha haben einige erstaunliche Vorteile, die Du Dir nicht entgehen lassen solltest. Aber am Ende liegt es ganz bei Dir, welchem Du den Vorzug gibst.
“Medicus curat, natura sanat.” – Der Arzt hilft, die Natur heilt. (Lateinisches Sprichwort)
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