Autorin: Nina Ebert, M.Sc. Biologie
Gerade unsere Gesichtshaut ist durch äußere Faktoren wie Kälte, Heizungsluft und Trockenheit, Sonneneinstrahlung, Wind und Wetter aber auch durch hormonelle Schwankungen sehr empfindsam und bedarf besonderer Pflege. Um vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen und ein strahlendes Hautbild behutsam im Alltag zu unterstützen, ist die nährende Versorgung der Gesichtshaut über Intensivkuren durch spezielle Masken ein wichtiger Bestandteil der regelmäßigen Gesichtspflege. Gesichtsmasken sind angereichert mit geeigneten Nährstoffen und Antioxidantien zur Unterstützung der Feuchtigkeit, einem strahlenden Teint, bei Hautrötungen und der Regeneration.
Die Auswahl an Gesichtspflege-Produkten wächst ins Unendliche, gerade die Werbeaussagen von übertreffen sich mit Anti-Stress-Formeln, Frische-Boostern, wahren Anti-Aging-Wundern, es gibt Tonerde-Masken, Aktivkohle-Masken, Grüntee-Masken, Tuchmasken und viele mehr – wer kennt sich da noch aus?
Dieser Artikel schafft einen Überblick über positive und negative Inhaltsstoffe in Gesichtsmasken sowie die geeignete Anwendung zur erleichterten Auswahl der besten Gesichtsmaske.
Worauf achte ich bei der Auswahl der besten Gesichtsmaske?
Schädliche Konservierungsstoffe & Allergene vermeiden
Als Grundregel bei der Auswahl der besten Gesichtsmaske gilt: Nichts darf auf die Haut, was wir nicht auch essen würden. Gerade transdermal, sprich über die Haut, werden Substanzen ohne den „Umweg“ über Darm und Leber aufgenommen, was bei nützlichen Antioxidantien und Nährstoffen von Vorteil ist und Schutzeingenschaften entfalten kann. Jedoch kommen auch Giftstoffe, Allergene und schädliche Substanzen wie Parabene direkt in unser System. Folgende Stoffe sollten daher nicht enthalten sein:
- Parabene
für längere Haltbarkeit; können sich im Körper anlagern und können den Hormonhaushalt beeinflussen - Silikone
können die Poren der Haut verstopfen - Synthetische Duftstoffe und Parfüm
potenzielle Allergene oder Ekzem-förderlich - Synthetische Konservierungsstoffe
- Künstliche Farbstoffe
- Schwermetalle wie Arsen, Cadmium, Blei
nicht über die Inhaltsstoffliste einzusehen, nur mittels Recherche zu erkennen
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) testet regelmäßig Kosmetikprodukte. Hierbei ist bei einer Heilerde-Maske sogar hochgiftiges Arsen nachgewiesen worden. Es gehe laut BVL zwar keine Gefahr für die VerbraucherInnen aus, jedoch lag der Wert über dem Wert, der laut BVL für technisch vermeidbar gilt.
In einer Testreihe mit 25 Peel-Off-Masken und Mineralerde-Masken wurden zum Teil giftige Schwermetalle wie Cadmium, Arsen und Blei nachgewiesen. Peel-Off-Masken sind Reinigungsmasken, die mittels des enthaltenen Kunststoffs Polyvinylalkohol nach der Einwirkzeit von der Haut abgezogen werden können. Das spezielle Polymer ist zwar wasserlöslich und gilt als gut abbaubar, es werden jedoch immer wieder Peel-Off-Masken von der Stiftung Ökotest in Tests aufgefunden, die zusätzlich zu Polyvinylalkohol auch andere, schwer abbaubare Kunststoffverbindungen enthalten, die sich nicht nur im Körper, sondern auch in der Umwelt anreichern können und Schäden verursachen können.
Naturkosmetik auf Platz 1
Extrakte und Substanzen aus der Natur sind die wahren Helfer für nachhaltig gesunde und strahlende Haut, womit man immer richtig liegt. Laut der Stiftung Ökotest liegen meist Naturkosmetik-Masken mit dem Urteil „sehr gut“ auf den vorderen Plätzen bei Tests. Idealerweise stammen die Pflanzenstoffe aus biologisch kontrolliertem Anbau und tragen ein Bio-Siegel, um eine garantierte Freiheit von Pestiziden und synthetischen Konservierungsstoffen sicherzustellen. Folgende Pflanzenextrakte und Pflanzenöle sind effektive Helfer in Intensivpflege-Gesichtsmasken:
- Aloe Vera: feuchtigkeitsspendend, beruhigend, kühlend, klärend
- Grüntee-Extrakt: antioxidativer Schutz, erfrischend, vitalisierend, anti-entzündlich, antibakteriell, gut bei Hautrötungen
- Granatapfelsamen: antioxidativ, pflegende Fettsäuren
- Mandelkerne: beruhigend, balancierend, pflegende Fettsäuren
- Hyaluronsäure: körpereigener Hautbaustein, Feuchtigkeitsspender und -speicher, Elastizität und Straffheit, Fältchenminderung
Alle Substanzen bieten sich für nahezu alle Hauttypen an. Sie spenden Feuchtigkeit bei trockener Haut, liefern eine regenerierende Intensivpflege bei öliger und fettiger Haut, klären und reinigen bei Problemhaut mit Pickeln und Mitessern und versorgen natürlichen Nährstoffen für eine verlangsamte Hautalterung und reduzierte Fältchenbildung.
Anwendungsmöglichkeiten
Tuchmasken
Die Tuchmasken sind meist getränkt von hochkonzentrierten Seren, und zur Anwendung braucht man weder Kosmetikpinsel noch die Hände zum Einmassieren. Diese Art von Maske eignet sich für alle, die wenig Zeit haben und auf schnelle, unkomplizierte Anwendung setzen. Vorsicht jedoch bei Zusatz- und Konservierungsstoffen: meistens enthalten insbesondere Tuchmasken durch ihre hochkonzentrierte Formel vergleichsweise viele Schadstoffe und Allergene wie Parabene, Silikone, PEG (Polyethylenglykol) und Duftstoffe.
Ein weiterer Nachteil der Tuchmaske ist die Herkunft der Verpackung. Meist handelt es sich hier um folienüberzogene Sachets aus Kunststoff oder Aluminium, die schädliche Polymere enthalten können und zudem meist nicht aus recyceltem Material hergestellt sind. Zudem sind Tuchmasken klassische Wegwerfprodukte, die nach Gebrauch entsorgt werden und somit Müll produzieren.
Peel-Off-Masken
Stehen der klassischen Anwendung der Creme-Maske etwas näher, mit dem Unterschied, dass sie in einer dünnen Schicht aufgetragen werden, um nach der Einwirkzeit in einem abgezogen zu werden. Schmutz, Talg und Hautschuppen sollen so mit der Maske entfernt werden. Damit sich nach dem Auftragen ein Film bildet, der abgezogen werden kann, wird meist das synthetische Polymer Polyvinylalkohol eingesetzt (siehe Punkt 1).
Heilerde- und Mineralerde-Masken
Heilerde Masken können eine wirkungsvolle Anwendung insbesondere bei Akne, fettiger und öliger Haut sein. Die enthaltenen Mineralstoffe können unnötiges Hautfett und Schadstoffe entziehen und somit das Hautbild klären. Bei trockener und normaler Haut kann jedoch viel Feuchtigkeit entzogen werden. Zudem ist die Anwendung für viele etwas umständlich, da die pulverisierte Heilerde erst angerührt werden muss.
Crememasken
Das langsame Einmassieren einer klassischen Crememaske ist Teil dieser Anwendung und macht sie dadurch zum Gesamterlebnis mit Wellnessfaktor. Crememasken aus Pflanzenölen und Pflanzenstoffen können die Haut auf natürliche Art und Weise mit enthaltenen Antioxidantien, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgen. Die Einwirkzeit liegt meist bei 10 bis 20 Minuten und sorgt so für eine regenerierende Auszeit mit zusätzlicher Tiefenpflege. Wird bei der Auswahl der Crememaske auf Inhaltstoffe wie Grüntee, Aloe Vera und Mandelöl gesetzt und auf Produkte mit oben genannten Zusatzstoffen verzichtet, liegt man hiermit für jeden Hauttyp richtig.
Exkurs Grüntee: Die Wirkstoffe des grünen Tees in der Hautpflege
Gleich mehrere Schönheits- und Pflegeeffekte verbergen sich in Hautpflegeformeln mit Grüntee. In grünem Tee sind wertvolle Nährstoffe natürlich enthalten, unter anderem Antioxidantien, insbesondere die Catechine wie EGCG, außerdem Enzyme, Aminosäuren, B-Vitamine und Spurenelemente.
Grüntee-Extrakt bei problematischer und fettiger Haut
Studien zeigen, dass der grüne Tee bei leichten Entzündungen und Infektionen helfen kann, die Mitesser und Pickel verursachen. Sie können auch Hautrötungen reduzieren und extrem fettige Haut behandeln, vor allem durch Verengung der Poren. Seine Inhaltsstoffe verlangsamen auch die Talgsekretion, und zwar auf natürliche Weise. Gerade die Applikation einer langsam einwirkenden Gesichtsmaske kann hier langfristig positive Effekte zeigen.
Grüntee-Polyphenole für Healthy Aging & Faltenminderung
Die in Grüntee enthaltenen Catechine, insbesondere EGCG, haben positive Effekte auf die Reduktion und bei ersten Anzeichen der Hautalterung. Die Wissenschaft belegt, dass Grüntee-Polyphenole die Regeneration der Zellen fördern, was sich an den Zellen der obersten Hautschicht besonders zeigt, wo sich erste Fältchen bilden. Die antioxidativ wirksamen Grüntee-Polyphenole tragen zum Zellschutz vor freien Radikalen durch Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte, UV-Strahlung und anderen Zellstress bei und damit zu einem gesunden, jugendlichen Hautbild.
Grüntee bei Augenringen
Die in Grüntee enthaltenen Gerbstoffe können dazu beitragen, die Blutgefäße der Haut um die Augen zu reduzieren. Schwellungen und Tränensäcke sowie dunkle Hauterscheinungen, die in Form von Augenringen sichtbar werden, können durch die regelmäßige Anwendung einer Grüntee-Gesichtsmaske entspannt und reduziert werden.
Fazit: Grüntee-Gesichtsmasken als Creme-Maske entpuppt sich als Alleskönnerin
Grüntee-Gesichtsmasken sind ein Geheimtipp in der Naturkosmetik und insbesondere als pflegend einmassierte Creme-Maske eine regenerierende wie vitalisierende Wellness-Auszeit für das Gesicht. Die enthaltenen Catechine wie EGCG sind absolute Multitalente in Sachen antioxidativer Schutz, Wiederbelebung, Frische und verminderter Faltenbildung. In Kombination mit beruhigender Aloe Vera und pflegenden Pflanzenölen wie Jojoba- und Mandelöl stellen Grüntee-Gesichtsmasken wohl derzeit die Nr. 1 auf dem Markt dar. Die Anwendung sollte direkt als Creme-Maske auf der Haut erfolgen, ohne Tuch oder Peel-Off-Methode, um mögliche Zusatzstoffe von vorneherein auszuschließen. Idealerweise stammen alle Inhaltstoffe aus bio-zertifiziertem Anbau, sind ohne Gentechnik hergestellt und es wird auf jegliche Konservierungs-, Farb- und Zusatzstoffe verzichtet. Ein gutes Produkt kann jeden Tag angewendet werden, aber auch nach Bedarf als spezielle Intensivkur 2-3mal pro Woche. Um auch die Umwelt ein Wort mitreden zu lassen, ist es sinnvoll, auf Einweg-Sachets zu verzichten, und lieber zu Tuben und Tiegeln zu greifen.
Quelle:
www.oekotest.de
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5384166/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28343910/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5796122/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29316635/